Der Businessplan: Dreh- und Angelpunkt der Finanzierung

Business plan Businessplan

Der Businessplan ist eine knappe und präzise Darstellung eines geschäftlichen Vorhabens mit Fokus auf die finanziellen Aspekte. Die Zusammenstellung auf ca. 20–30 Seiten sollte einerseits kurz und bündig, andererseits sehr aussagekräftig sein und nebst dem Geschäftskonzept Aussagen zum Zielmarkt, zur Geschäftsstrategie und zum Leistungs- und Produktportfolio enthalten. Auch Faktoren wie Marketing, Vertrieb und Organisation werden beschrieben. Keinesfalls fehlen darf die Finanzplanung für die nächsten drei bis fünf Jahre – sie ist das Herzstück eines jeden Businessplans.

Wozu ein Businessplan?

Einerseits ist die Ausarbeitung eines Businessplans in jedem Fall sinnvoll, um sich Klarheit über die Erfolgschancen und das konkrete Vorgehen bei der Umsetzung von Geschäftsidee und -modell zu verschaffen. Für Jungunternehmen ist ein professioneller Businessplan fast zwingende Voraussetzung, wenn sie bei der Realisierung ihres Vorhabens auf Partner angewiesen sind. Unternehmer/innen müssen in der Lage sein, ihr Projekt potenziellen Partnern gegenüber überzeugend zu kommunizieren und ihnen vertrauenserweckende Entscheidungsgrundlagen zu liefern. Hierbei hat sich die Erstellung eines Businessplans bewährt. Für professionelle Investoren und zunehmend auch für Banken, Bürgschaftsgenossenschaften und weitere Kreditgebende ist das Vorhandensein eines Businessplans eine Grundvoraussetzung, um sich überhaupt mit einer Geschäftsidee auseinanderzusetzen.

Der Businessplan erweist nicht nur bei der Vorbereitung zur Firmengründung einen wertvollen Dienst, sondern auch bei einer möglichen Expansion, zur Sicherstellung von Finanzierungen, bei der Gewinnung von Kooperationspartnern oder bei Behördengängen (z.B. Bewilligungsgesuche), um nur einige Beispiele zu nennen. Ein Businessplan hilft:

  • Zukunftsweisende Projekte optimal vorzubereiten und zu planen
  • Aufgrund der finanziellen Konsequenzen des Projektes und anhand von Risikoabwägungen die Erfolgschancen schlüssiger zu beurteilen
  • Das Projekt, basierend auf erkannten Risiken und Schwächen, laufend weiterzuentwickeln und zu verbessern
  • Geschäftsideen und Projekte potenziellen Partnern (Banken, Aktionären, Kooperationspartnern, Lieferanten) überzeugend zu «verkaufen» und diese für eine Zusammenarbeit zu gewinnen

Ein Businessplan überzeugt durch seine logische Struktur

Ein Businessplan zu erstellen ist eine anspruchsvolle Arbeit. Erfahrungsgemäss reift das Projekt in dieser Phase oftmals entscheidend. Die ursprüngliche Idee erfährt oft massgebliche Korrekturen oder wird gar ganz verworfen. Um potenzielle Partner (Investoren, VCs, Business Angels, Banken, Kooperationspartner, Lieferanten) zu überzeugen und ihnen die nötige Sicherheit für die Zusammenarbeit zu vermitteln, ist für die Zusammenfassung des Projekts ein logischer, strukturierter Aufbau nötig. Im Anschluss an einen kurzen Beschrieb der Ausgangslage und der Grundidee interessieren die hinter dem Projekt stehenden Personen besonders. Basierend auf den wichtigsten Analyse-Erkenntnissen in Form von Chancen/Gefahren im Marktumfeld sowie von eigenen Stärken/Schwächen, gilt es die wichtigsten strategischen Grundsatzentscheide abzuleiten. Dabei ist das Festlegen klarer Prioritäten in Bezug auf Zielgruppen, Angebote sowie klare Ziele gefordert. Es gilt zudem, die für das Erreichen der Ziele sinnvollen Massnahmen im Bereich des Marketings und der Infrastruktur darzustellen. Auf der Basis der formulierten Umsatz- und Wachstumsziele sowie der mit den Massnahmen verbundenen Investitionen und Kosten müssen abschliessend die finanziellen Konsequenzen im Detail geplant und erläutert werden. Auf der Basis dieser Erkenntnisse sind klare Anträge für die (potenziellen) Geschäftspartner zu formulieren.

Finanzpläne sind das Herzstück des Businessplans

Von besonderem Interesse für potenzielle Investoren und Fremdkapitalgeber sind die finanziellen Konsequenzen aus den strategischen Zielen und Stossrichtungen. Entsprechend hoch sind die Anforderungen in Bezug auf den Detaillierungsgrad und die Konsistenz der Finanzpläne mit den übrigen Konzepten und Plänen. Die vielfältigen Vernetzungen lassen erkennen, dass die Erarbeitung sauberer Finanzpläne ein nicht ganz einfaches Unterfangen ist, was den Beizug eines Spezialisten ratsam erscheinen lässt. Für einen Neuunternehmer ist es jedoch unabdingbar, dass er die Zusammenhänge begreift und in der täglichen Arbeit überblickt.

Wichtige Beilagen zum Businessplan

Dem Businessplan sollte alles beigelegt werden, was für die Überzeugung des Partners förderlich ist. Neben den detaillierten Planrechnungen sind vertiefte Analysen, Konzepte, Massnahmenpläne, Lebensläufe, Auszüge aus Betreibungs- und Strafregister hilfreich. Ein Unternehmerhandbuch (Ordner), bei dem alle wichtigen Konzepte, Pläne und Budgets systematisch geordnet und abgelegt sind, vermittelt Professionalität und Seriosität.

Bei der kritischen Prüfung eines Businessplans wird gezielt nach Widersprüchen gesucht. So stehen Fragen im Vordergrund wie «Können die gesetzten Umsatz- und DB-Ziele mit den definierten Marketing-Massnahmen erreicht werden?» oder «Wird versucht, das Risiko weitgehend auf Finanzpartner abzuwälzen?». Zu eventuellen Unklarheiten und zu ergänzenden Detailfragen gilt es bei den Verhandlungen Kompetenz zu beweisen. Dies gelingt, wenn der ganze Businessplan konsequent durchdacht ist. Zudem liegen bereits entsprechende Detailpläne zu den wichtigsten Kernelementen vor.

Der Businessplan ist nur ein Modul für den Erfolg

Für den Erfolg eines Unternehmens sind neben einem strukturierten Businessplan einzigartige Produkte und/oder Dienstleistungen sowie die Bereitschaft für intensive Marketing- und Verkaufsaktivitäten wichtig. Ein Businessplan kann «auf dem Papier» durchaus funktionieren, entscheidend für gute Resultate «unter dem Strich» ist letztlich die erfolgreiche Akquisition von Aufträgen auf der Basis klarer Konzepte. In diesem Sinne ist der Businessplan weit mehr als «eine strategische Wolke». Die Finanzplanung und laufende Soll-Ist-Vergleiche müssen in jedem Fall Kernkompetenz des Unternehmens sein.

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