Wen gilt es von was zu überzeugen?
Bevor mit der Ausarbeitung des Businessplans begonnen wird, sollten sich Unternehmer/innen intensiv mit den Adressaten und deren Bedürfnissen auseinandersetzen. Wen willst du mit deinem Businessplan überzeugen? Welches Ziel verfolgst du? Welche Informationen und Entscheidungsgrundlagen benötigt der Empfänger?
Inhalt auf die Interessen des Empfängers abstimmen
Beim Businessplan gelten «Marketingregeln». So werden Inhalt und Detaillierungsgrad je nach Zielgruppe und Zielsetzung variieren respektive massgeschneidert werden müssen. Dasselbe gilt auch für die Auswahl der Beilagen. So muss beispielsweise eine Venture-Capital-Gesellschaft vor allem vom riesigen Wachstumspotenzial, den grossen Marktchancen und einer hohen Rendite des Projektes überzeugt werden. Bei einer kreditgebenden Bank oder einer Leasinggesellschaft stehen demgegenüber Sicherheitsbedürfnisse im Vordergrund.
Der Businessplan lässt sich schnell und effizient erstellen, wenn man sich vorgängig ausgiebig mit den groben und detaillierten Planungsinstrumenten zu den Themen Strategie und Marketing auseinandergesetzt hat. Bei der Ausarbeitung des Businessplanes geht es nicht darum, ein Dokument nach konkreter Anleitung zu erstellen. Vielmehr ist auf die bestmögliche Abdeckung der Informationsbedürfnisse des Empfängers zu achten. Versuche daher, dich bereits beim Verfassen des Businessplanes in die Situation des Empfängers zu versetzen. Gewichte die Inhalte entsprechend, hebe wichtige Informationen hervor und lasse Irrelevantes weg.
Auch auf die «Verpackung» kommt es an
Mit dem Businessplan soll der Empfänger von deinem Projekt überzeugt werden. Neben einem logischen und systematischen Aufbau sowie einem fundierten und konsistenten Inhalt gilt es daher noch einige formale Aspekte zu beachten:
- «Weniger ist mehr» – je knapper und präziser, umso besser. Der Umfang des Businessplans sollte auf 20–30 Seiten beschränkt werden.
- Der Businessplan sollte über ein Inhaltsverzeichnis und durchnummerierte Seiten verfügen, damit der Empfänger schnell und gezielt auf gewünschte Informationen Zugriff hat.
- Es ist eine verständliche und klare Sprache zu verwenden. Investoren oder Fremdkapitalgebern ist ein branchenspezifisches «Fach-Chinesisch» nicht geläufig.
- Es lohnt sich, den Businessplan auf Grammatik, Interpunktion und Rechtschreibung Korrektur lesen zu lassen. Die Anforderungen sind denjenigen eines Bewerbungsschreibens gleichzustellen.
- Eine ansprechende und attraktive Gestaltung ist viel wert. Grafiken und Tabellen können, gezielt eingesetzt, die Übersichtlichkeit stark verbessern und den Gesamteindruck positiv beeinflussen.
- Eine «Loseblatt-Sammlung» wirkt chaotisch und unprofessionell. Eine gebundene oder geheftete Form ist zu bevorzugen.
- Das Titelblatt ist mit den Kontaktdaten (Name, Adresse und Telefonnummer) zu versehen. Bei mehreren Initianten ist nur der Hauptverantwortliche resp. der Ansprechpartner aufzuführen.
- Durch das Aufführen des Empfängers auf der Titelseite kann einem Businessplan eine «persönliche Note» verliehen werden.
- Für internationale Grossprojekte ist die englische Sprache sinnvoll.
Inhalte eines Businessplans
Folgende Inhalte haben sich bewährt:
- Executive Summary
- Verfasser/innen / Teamplayer
- Vision
- Produkt- oder Dienstleistungsbeschrieb und Geschäftsmodell
- Markt und Konkurrenz
- Eigene Voraussetzungen und Ressourcen
- Zusammenfassung der Analysen in einer SWOT und Learnings
- Strategische Erfolgspositionen und Stossrichtungen
- Wirtschaftliche Zielsetzungen (Umsätze und Deckungsbeiträge)
- Schlüsselmassnahmen (Personal, Marketing, Verkauf, Investitionen in Anlagen und Infrastruktur, Schutz des geistigen Eigentums, Projekte)
- Meilensteine
- Finanzielle Planrechnung (Planerfolgsrechnung, Planbilanz, Plan Cash Flow Statement (Mittelflussrechnung), Liquiditätsplanung, evtl. Kennzahlen, evtl. Unternehmensbewertung)
- Risikoanalyse für die Umsetzung
- Anträge an die Businessplan-Empfänger/innen
- Beilagen