Kennzahlen
Liquiditätsgrad 1 (Cash Ratio): Beim Liquiditätsgrad 1 werden die flüssigen Mittel und die kurzfristigen Verbindlichkeiten ins Verhältnis gesetzt. Somit kann die Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens beurteilt werden. Ein Wert von 100% bedeutet, dass das ganze kurzfristige Fremdkapital durch die flüssigen Mittel beglichen werden kann. Der Zielwert ist branchenabhängig, bewegt sich aber im Rahmen von 10-30%.
Liquiditätsgrad 2 (Quick Ratio): Beim Liquiditätsgrad 2 werden die flüssigen Mittel und die offenen Forderungen addiert und ins Verhältnis zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten gesetzt. Ein Wert von 100% bedeutet, dass die flüssigen Mittel und die offenen Forderungen, die kurzfristigen Forderungen decken. Der Zielwert ist Branchenunabhängig, sollte aber zwischen 100-120% liegen.
Liquiditätsgrad 3: (Current Ratio): Beim Liquiditätsgrad 3 wird zu den flüssigen Mitteln und den offenen Forderungen das Warenlager addiert. Die resultierende Summe wird dann mit den kurzfristigen Verbindlichkeiten in Verhältnis gesetzt. Im Vergleich zum Liquiditätsgrad 2 wird beim Liquiditätsgrad 3 das Warenlager als eine Art Sicherheitspuffer miteinbezogen. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass beim Liquiditätsgrad 3 das ganze Umlaufvermögen mit dem kurzfristigen Fremdkapital ins Verhältnis gesetzt wird. Der empfohlene Zielwert liegt zwischen 150-200%.
Nettoumlaufvermögen (NUV): Das Nettoumlaufvermögen wird dadurch berechnet, dass die kurzfristigen Verbindlichkeiten vom gesamten Umlaufvermögen abgezogen werden. Somit wird ein Teil des Umlaufvermögens genutzt, um die kurzfristigen Verbindlichkeiten zu decken. Sollte das Nettoumlaufvermögen negativ sein, wäre das Unternehmen nicht dazu in der Lage, die kurzfristigen Verbindlichkeiten sofort zurückzahlen. Dementsprechend sollte das Nettoumlaufvermögen stets positiv sein.
Nettoumlaufvermögen (NUV) = Umlaufvermögen – kurzfristiges Fremdkapital
CF vor Zinsen und Steuern: Hier handelt es sich um den Betrag, welcher durch den Umsatz abzüglich der Ausgaben entsteht.
CF vor Zinsen und Steuern = Umsatz – Ausgaben
CFBIT in % des Umsatzes: Hier handelt es sich um den Cashflow vor Abzug der Ertragssteuern und Zinsen in % des Umsatzes.
Verschuldungsgrad: Beim Verschuldungsgrad wird das Fremdkapital mit dem Eigenkapital ins Verhältnis gesetzt.Je höher der Verschuldungsgrad desto mehr Fremdkapital hat ein Unternehmen im Vergleich zum Eigenkapital. Ein hoher Wert bedeutet also, dass die Mittel eines Unternehmens zu einem grossen Teil aus Fremdkapital bestehen und das Unternehmen stark abhängig ist. Beim Verschuldungsgrad wird ein Wert von maximal 200% empfohlen.
Eigenfinanzierungsgrad: Bei Eigenfinanzierungsgrad wird das Eigenkapital mit dem Gesamtkapital ins Verhältnis gesetzt. Je höher dieser Wert ist, desto mehr Eigenkapital hat ein Unternehmen im Vergleich zum Gesamtkapital. Ein hoher Wert steht für mehr Sicherheit. Deshalb sollten Unternehmen mit hohem unternehmerischem Risiko einen höheren Eigenfinanzierungsgrad vorweisen. Je nach Höhe des unternehmerischen Risikos wird ein Grad von 30-70% empfohlen.
Gesamtrentabilität (ROI): Die Gesamtrentabilität beantwortet die Frage: “Wie rentabel arbeitet das im Unternehmen eingesetzte Kapital?”. Je höher die Gesamtrentabilität desto effizienter arbeitet das Unternehmen. Um die Kennzahl zu errechnen, werden Gewinn und Fremdkapitalzinsen ins Verhältnis des Gesamtkapitals gesetzt. Idealerweise sollte der Zielwert grösser als der Zins für das eingesetzte Fremdkapital sein; üblich sind 10-15%.
Eigenkapitalrentabilität (ROE): Die Eigenkapitalrentabilität zeigt die Rentabilität des eingesetzten Eigenkapitals auf. Sie ergibt sich aus dem Verhältnis von Gewinn und Eigenkapital. Je höher die Kennzahl, desto positiver ist die Bewertung des Unternehmens. Der Zielwert sollte grösser als der Kapitalmarktzins für langfristige Anlagen sein. Die Kennzahl ist stark branchenabhängig und sollte im Jahresvergleich bei unveränderter Berechnungsweise analysiert werden. Die Eigenkapitalrentabilität ist vor allem für Investorinnen und Investoren von grosser Bedeutung. Denn anhand der Eigenkapitalrentabilität können Investorinnen und Investoren erkennen, welche Verzinsung sie auf das eingesetzte Kapital erhalten.